Die Humoreske op. 20 wurde von Schumann im Februar 1839 gegen Ende seines Wien-Aufenthalts komponiert und noch im selben Jahr veröffentlicht. Das Werk wurde der Wiener Pianistin und Komponistin Julie von Webenau gewidmet. Sie war Schülerin und später wohl auch Geliebte von Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart. Schumann versuchte in seiner Komposition den humoristischen Stil aus den Werken seines Lieblingsschriftstellers Jean Paul ins Musikalische zu übertragen. Seinem französischen Bewunderer Simonin de Sire erklärte er: „das Wort Humoreske verstehen die Franzosen nicht. Es ist schlimm, daß gerade für die in der deutschen Nationalität am tiefsten eingewurzelten Eigenthümlichkeiten und Begriffe wir für das Gemüthliche (Schwärmerische) und für den Humor, der die glückliche Verschmelzung von Gemüthlich und Witzig ist, keine guten und treffenden Worte in der französischen Sprache vorhanden sind.“ In einen Brief an Clara Wieck am 11. März 1839 beschrieb Schumann, wie er das von Gegensätzen und Kontrasten geprägte Stück komponierte: „Die ganze Woche saß ich am Clavier und componirte und schrieb und lachte und weinte durcheinander; dies findest Du nun Alles schön abgemahlt in meinem Opus 20, d.[er] großen Humoreske, die auch schon gestochen wird“.
Obwohl die Sonate Nr. 1 op. 11 erst 1836 veröffentlicht wurde, reicht die Entstehungsgeschichte dieses Werkes bis ins Jahr 1832 zurück. Schumann entwarf einen „Fandango pour le piano“, welcher nach gescheitertem Druckversuch schlussendlich als Vorlage zum Allegro seiner Klaviersonate diente. Das Werk wurde Clara Wieck gewidmet und im August 1835 überreichte er ihr das fertige Manuskript. Bei der Erstpublikation verschwieg Schumann seinen eigenen Namen und setzte an dessen Stelle das Pseudonym Florestan und Eusebius. In einer enthusiastischen Besprechung der Sonate, erklärte der Londoner Komponist Ignaz Moscheles Schumann zum führenden Komponisten der damals neuen Bewegung der musikalischen Romantik – ein erster und vor allem entscheidender Schritt in der öffentlichen Anerkennung Schumanns als Komponist.
Andreas Pistorius wurde in Weimar geboren und wuchs in Plauen im Vogtland auf. Nach seinen Studien in Leipzig und Moskau war er 1978 bis 1990 als Konzertpianist und Hochschullehrer in Leipzig tätig. Ab 1990 war er Professor für Klavier und Kammermusik an der Staatlichen Hochschule und Darstellende Kunst Mannheim. In den vielen Jahrzehnten seiner Pianistenkarriere konzertierte er weltweit in zahlreichen renommierten Sälen. Nach langer Zeit ist er nun einmal wieder im Zwickauer Robert-Schumann-Haus zu erleben.
Eintrittskarten zu 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) sind an der Museumskasse zu den gewohnten Zeiten, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Eine Vorbestellung ist möglich unter 0375 834406 oder schumannhaus@zwickau.de. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten gehen eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in den freien Verkauf.