Dazu gestaltet das Museum einen Raum im Schlosskabinett vom 2. März bis 21. April als „begehbares Buch“, damit kleine und große Gäste eintauchen können in die Welt der Häschenschule und dessen Autor Albert Sixtus. Seine Häschen-Reime und die detailreichen Zeichnungen von Fritz Koch-Gotha können so „ohne Umblättern“ auf raumhohen Ausstellungsfahnen gelesen und entdeckt werden. In einer Vitrine wird auch das Originalbuch aus dem Jahr 1924 als Leihgabe des Gellert-Museums Hainichen gezeigt, sowie weitere Buchausgaben der Häschenschule, darunter auch die Jubiläumsausgabe des Thienemann-Esslinger Verlags, der die Häschen-Zeichnungen dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Darüber hinaus präsentiert das Museum aus den eigenen Sammlungsbeständen volkstümlichen Osterschmuck wie zum Beispiel sog. Candy-Container, Hasenfüllfiguren um 1900, aber auch eine Auswahl an Pappostereiern der 1930er- bis 1950er-Jahre sowie historische Schulsachen. An einer alten Schulbank mit einer lustigen Szene aus der Häschenschule können sich Kinder von ihren Eltern und Großeltern fotografieren lassen. Ein Kreativtisch mit Ausmalblättern und Bastelbogen sowie einem Häschen-Memory lädt Familien zum Verweilen ein. Zudem kann im Museumsshop eine kleine Auswahl an Lese- und Spielbüchern der Häschenschule erworben werden.
Am Ostersonntag erwartet kleine und große Langohren um 14.30 Uhr die Familienführung „Auf der Suche“ und am Mittwoch in den Osterferien flimmert um 14 Uhr der Animationsfilm „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“ über die Leinwand.
Der Autor Albert Sixtus
1892 im sächsischen Hainichen geboren, bringt Albert Friedrich Sixtus schon als junger Schüler erste Verse über Heinzelmännchen zu Papier und zeichnet Bilder dazu. Er studiert am Lehrerseminar in Pirna, arbeitet als Vikar und Hilfslehrer und unterrichtet ab 1915 an der Realschule in Kirchberg bei Zwickau. Im Ersten Weltkrieg wird Albert Sixtus trotz Ausmusterung wegen zu geringer Sehkraft einberufen und 1916 ins französische Verdun an die Front geschickt. 1918 zieht er sich beim Fronteinsatz schwere innere Verletzungen durch einen Granatsplitter zu. Nach Entlassung aus der Armee tritt er wieder seinen Schuldienst in Kirchberg an.
Von 1922 bis 1936 schreibt und veröffentlicht Albert Sixtus insgesamt 44 Bilderbücher, neben der „Häschenschule“ (1924) auch „Der Zuckertütenbaum“ (1928) oder „Die kleinen tapferen Eierzwerge“ (1935) – beide illustriert vom gebürtigen Glauchauer Richard Heinrich (1893-1958) –,
10 Märchenspiele, drei Abenteuerromane, drei Märchenbücher und eine Gedichtsammlung.
1926 zieht Albert Sixtus mit seiner Familie nach Glauchau um. Hier unterrichtet er als Hilfs- und Volksschullehrer bis zu seinem vorzeitigen Ruhestand 1937 an der Lehngrundschule. Mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit erreicht er vor allem Kinder, denn gerade an vielen Schulen werden seine Märchenspiele aufgeführt. Ab 1936 ist er zudem mit der Herausgabe des beliebten Jahrbuchs „Auerbachs Deutscher Kinderkalender“ beschäftigt. Albert Sixtus zieht 1938 nach Jena und beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu schreiben. Doch sein Körper ist durch die alten Kriegsverletzungen schwer angeschlagen und die Trauer um den Sohn Wolfgang, der als verschollen gilt, belastet ihn enorm. Albert Sixtus verstirbt 1960 im Alter von 67 Jahren in Jena.
Hinweis zum Ausstellungsort:
Historischer Raum 2. OG (Schlosskabinett), nur über eine Treppenanlage erreichbar, leider kein barrierefreier Zugang möglich.
Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau
Schlossplatz 5a
08371 Glauchau
Telefon: 03763 / 777 580
E-Mail: schlossmuseum@glauchau.de
Weitere Informationen unter www.glauchau.de oder www.schloesserland-sachsen.de
Ausstellung und Sammlung:
Robby Joachim Götze, Tel. 03763 / 777 583,
E-Mail: r.goetze@glauchau.de
Vermittlung und Öffentlichkeitarbeit:
Fabia Günther-Sperber, Tel. 03763 / 777 589,
E-Mail: f.guenther-sperber@glauchau.de
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag/Feiertage 11 bis 17 Uhr
Montag/Dienstag und Karfreitag geschlossen