Hände geben, nehmen, bitten, beten, sprechen, zeigen, grüßen, pflegen, verwöhnen und noch vieles mehr. Sie sind zart, können aber auch gewalttätig sein. Sie lassen sich künstlerisch gestalten und gestalten selber Kunst. Hand in Hand bedeutet, man geht etwas zusammen an, strebt ein Ziel gemeinsam an. Das Stickprogramm GULDUSI regt Frauen in Afghanistan an, eine kreative Stickarbeit zu einem vorgegebenen Thema zu fertigen, die dann von Frauen und Männern in Europa zu einem neuen textilen Objekt weiterentwickelt wird.
Die Deutsch-Afghanische Initiative (DAI) wurde 2002 gemeinsam von Deutschen und Afghanen als gemeinnützige Hilfsorganisation gegründet. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Hilfe für Frauen und Kinder, Förderung von Bildung, Unterstützung von Nomaden in abgelegenen Gebieten.
Viele afghanische Frauen auf dem Land sind sehr geschickte Stickerinnen. Die DAI gibt Frauen aus der Umgebung von Kabul damit eine Möglichkeit, sich mit ihrem Können Geld zu verdienen. Gleichzeitig möchte dieses Projekten erreichen, dass die Tradition der Handstickerei in den Generationen erhalten und weitergegeben wird, die nach jahrzehntelangem Krieg fast völlig zum Erliegen gekommen ist. Das Stickmaterial wird aus Deutschland zur Verfügung gestellt, die Themen der Motive oft vorgegeben. Aber immer ist es eine persönliche Interpretation der stickenden Künstlerin.
Durch das Projekt sollen Menschen außerhalb Afghanistans die kleinen gestickten Werke kennenlernen, sich daran erfreuen, sich davon inspirieren lassen und sie erwerben. Wenn diese kleinen Kunstwerke in eigene Textilarbeiten integrieren werden, entsteht auf wunderbarer Weise eine Verbindung zwischen den beiden Völkern und ihren Kulturen.
www.guldusi.com
Pascale Goldenberg, GULDUSI
Marina Palm, Museumsleiterin