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Auf einen Blick

Mythos Fraureuth. Schätze aus dem Depot

Mythos Fraureuth: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich ein zunehmender Bedarf an repräsentativem Porzellan für die bürgerlichen Bevölkerungsschichten ab.
Der Kaufmann Bruno Foedisch und sein Cousin Arved von Römer gründeten im Jahre 1865/66 eine Porzellanfabrik in der ländlichen Gemeinde Fraureuth. Per Eisenbahn erfolgte der Transport des benötigten Feldspats und des Kaolins aus Böhmen bis nach Werdau. Der Betrieb wurde ständig erweitert, und die Zahl der Beschäftigten stieg 1885 auf 500 Mitarbeiter. Nach dem frühen Tod von Bruno Foedisch erfolgte im Jahre 1891 die Umwandlung der Fabrik in eine Aktiengesellschaft, die später als „Porzellanfabrik Fraureuth AG“ Weltruf erlangte. Ein weit verbreitetes Vertriebssystem mit Musterlagern in Berlin, Wien, Hamburg und London sorgte für einen weltweiten Absatz. Das wichtigste Standbein der Firma war der Export, hauptsächlich in die USA. Bevorzugte Kunden waren auch nationale und internationale Schifffahrtslinien.
Ein kreativer Aufschwung erfolgte 1915 mit der Gründung der Fraureuther Kunstabteilung. Die Auswirkungen der Inflation, der daraus resultierende zu geringe Inlandsabsatz, wohl auch Fehler in der Unternehmensführung durch Felix Singer, der Einsatz von technisch nicht ausgereiften Tunnelöfen und die fehlende Aufgeschlossenheit gegenüber der vom Bauhaus ausgehenden neuen Formauffassung sind die Hauptursachen für den Zusammenbruch der Firma. 1926 muss die Fabrik Konkurs anmelden.
Die Sonderausstellung zeigt selten gezeigte museumseigene Exponate. Sie öffnet am Sonntag, den 18.02.2024 und ist bis zum 20.05.2024 im Werdauer Stadt- und Dampfmaschinenmuseum zu sehen.

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