Stehplatzkonzert
»Provozieren fiel uns nicht schwer«, schmunzelt PANKOW Gitarrist Jürgen Ehle, »André brauchte man eigentlich nur nach vorne zu stellen, das reichte schon aus.« Sänger André Herzberg war für die DDR-Oberen ein Dorn im Auge, wie er im Paule Panke Musikspektakel einen Lehrling ohne Bock darstellte, jemand, der lieber im Bett blieb und am langweiligen Arbeitsalltag langweilte. Wie er 1983 plötzlich mit Wehrmachtsuniform während einer Fernsehübertragung auf die Bühne kam und nicht ganz subtil das Regime adressierte. Wie er von „alten Männern“ sang, die man „zu lange verehrt“ hätte. Verbote folgten und waren das tägliche Brot für PANKOW. Diese Platte, dieses Cover, diese Textzeile nicht. Die Band machte sich einen Sport drauß. Nicht umsonst schwingt da Punk im Bandnamen mit. Für endgültige Repressalien waren die Berliner nämlich viel zu beliebt. All das und wie man in den Jahren danach im „Alles so schön bunt hier“ die Schnute zeigte, wollen PANKOW auf ihrer Abschiedstournee „Bis zuletzt“ noch einmal in Erinnerung bringen. Eine letzte Liebeserklärung an die Band, an das Wir-Gefühl, das es ihnen und vielleicht auch ihren treuen Fans einfacher gemacht hat, in der Welt klarzukommen. „Bis zuletzt“ gehen PANKOW den Weg zusammen.
Die Berliner Band PANKOW verabschiedet sich mit der „Bis zuletzt“ Tour ab 2025 von der Musikbühne.
PANKOW sind Gitarrist Jürgen Ehle (Gitarre), Sänger André Herzberg, Schlagzeuger Stefan Dohanetz und Keyboarder Andreas Dziuk.