Das August Horch Museum - eine deutschlandweit bewundernswerte automobile Juwelensammlung.
Darüber hinaus ist es eines von nur zwei kraftfahrzeugtechnischen Museen Deutschlands, das seinen Sitz an einer früheren Fertigungsstätte hat. Denn die beeindruckende Ausstellung präsentiert sich im historischen Gebäudeensemble des früheren Audiwerkes.
Auf momentan noch 3.000 m² Fläche werden Geschichte und Geschichten wach. Der Besucher gewinnt durch die Einbindung der 80 Großexponate sowie die Vielzahl automobilbezogener Kleinobjekte in auf ihre Entstehungszeit bezogene Hintergründe und szenische Darstellungen einzigartige Einblicke.
Der erste Abschnitt der Darstellung des Zwickauer Automobilbaues widmet sich zunächst dem Kraftfahrtpionier August Horch, der mit der Firma Horch im Jahre 1904 den Automobilbau nach Zwickau brachte. Nach Differenzen 1909 zum Verlassen des Werkes gezwungen, gründete er in Sichtweite ein zweites Unternehmen. Da er seinen Namen nicht mehr verwenden durfte, wählte man als Alternative die Übertragung des Namens ins Lateinische - Audi.
Eine liebevoll und detailreich gestaltete Tankstelle der ausgehenden 1920er Jahre bildet den Mittelpunkt des nächsten Abschnittes der Entwicklung, in dem sich der Übergang von der handwerklichen Herstellung der Automobile zur seriellen Massenfertigung vollzog.
Unter den noch heute bekannten Vier Ringen der 1932 gegründeten Auto Union präsentieren sich vier Fahrzeuge der damals zusammengeschlossenen Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer. Anfang der 1930er Jahre folgte dann der Zusammenschluss der Firmen Audi, DKW und Horch unter Einbindung der Automobilabteilung von Wanderer in Chemnitz zur Auto Union.
Mit dem Betreten des angrenzenden Kontorgebäudes erreicht der Besucher die eigentliche Keimzelle der Marke Audi. Denn in den erhalten gebliebenen Arbeitsräumen August Horchs und seiner Nachfolger meint man, der große Konstrukteur habe seinen Schreibtisch nur eben einmal kurz verlassen.
Eine funktionstüchtige Transmissionswerkstatt mit verschiedenen Bearbeitungsmaschinen sowie ein Motorenprüfstand demonstrieren in der angrenzenden Werkhalle die Fahrzeugfertigung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Fahrzeuge, wie der größte in Zwickau gebaute Horch und das schönste Sportkabriolett Deutschlands, gruppieren sich nachfolgend vor einem Ausstellungspavillon auf dem typischen schwarz-weiß Mosaikfußboden.
Auch den sensationellen Erfolgen und Rekorden der Silberpfeile auf internationaler Ebene wird gedacht. Gerade sie trugen den ausgezeichneten Ruf des Zwickauer Automobilbaus um die Welt.
Der Krieg und seine Folgen setzten einen Schlussstrich unter den Aufstieg. Ein von Trümmern, Schutt und Brandgeruch umgebener Kübelwagen Wanderer W 11 vor Hintergrundbildern des zerstörten Werkes Horch in Zwickau versinnbildlicht das Ergebnis des Krieges.
Das Untergeschoss des Ausstellungsgebäudes widmet sich u.a. der Zwickauer Kleinwagenfertigung. In nur sechs Wochen entstand das erste Modell jener Fahrzeugreihe, mit der die Breitenmotorisierung in Deutschland begann und die Kultivierung des Frontantriebes einsetzte.
Der gemeinsame Vertrieb und das Marketing der Auto Union – die Vier Ringe in der Werbe- und Verkaufsstrategie der Auto Union - werden als begehbare AU-Handelsfiliale nachvollziehbar dargestellt.
Seit Juli 2017 hat sich die Ausstellungsfläche durch Sanierung eines weiteren, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes um das Doppelte vergrößert und neue spannende Aspekte gelebten Lebens und erreichter (fahrzeug-)technischer Möglichkeiten ins Szene gesetzt.